Coyhaique: Monte Divisadero

1 03 2014

Sa.  22.02.2014

Wir bestellen das Frühstück bereits für 8.30 Uhr, denn wir wollen früh los auf Hausberg des Hostel, den “Monte Divisadero“. Durch ein Gespräch mit den Langzeitreisenden über Myamar verzögert sich der Abmarsch und als wir loslaufen ist es 10.00 Uhr. Die Hostelbesitzerin gibt uns eine selbstgezeichnete Karte, mehr gibt es dazu nicht an Infos

Wir laufen aus der Stadt raus, dann einen Feldweg am Hang, immer geradeaus auf den Berg zu. Es geht leicht bergauf, wir passieren noch eine Baustelle, können aber nicht feststellen was dort entsteht. Nach ca. 1,5 Std. erreichen wir den Wald. Es wird langsam steiler und der Weg führt in Serpentinen den Berg hinauf. Dann wird aus dem Waldweg plötzlich ein sandiger und deutlich steilerer Untergrund, der schwer zu laufen ist. In der Mitte des Wegs ist eine tiefe Furche, wir vermuten von Motocross-Fahrern, die mit ihren Maschinen den Berg hinauf fahren. Nach knapp 1 Std. durch den Wald beginnt das letztes Stück, welches Sandra uns als “Märchenwald“ beschrieben hat. Und tatsächlich haben die Flechten an den Bäumen etwas Mystisches…

Wir legen nun immer wieder Pausen ein um unsere Beine von dem steilen Aufstieg zu entspannen. Dann wird der Wald lichter und bereits jetzt ergibt sich schon ein toller Blick auf Coyhaique. Nachdem wir die letzten kleineren einzeln stehenden Bäume durchquert haben, kommen wir auf ein Geröllfeld, wo der Gipfelmann schon sichtbar ist. Als wir nach einem weiteren kurzen Anstieg dort ankommen, stellen wir fest das der eigentlich Gipfel weiter oben ist… Kai bleibt hier unten. Ich gehe  nochmal 10 Minuten hinter Christoph über das Geröll, dann sind wir auf dem Gipfel des Monte Divisadero.

In 1.500 m Höhe haben wir einen sensationellen Blick auf die Andenkette, uns gegenüber liegt ein Berg mit einer Wetterstation. Plötzlich taucht ein Kondor über uns auf. Erst weiter weg, dann fliegt er direkt über uns und gleitet über den Gipfel hinweg. Wir knipsen wie die wilden, denn so schnell und vor allem so nah bekommt man einen Kondor selten vor die Linse. Dann kommt noch ein zweiter hinzu, Jackpot! Nach dem tollen Erlebnis essen wir noch ein paar Kekse und machen die obligatorischen Gipfelfotos. Nach fast 1 Std. oben gehen wir wieder runter und sammeln Kai ein. Der Abstieg ist auf dem sandigen Untergrund rutschig,wir kommen aber alle heil unten an. Auf einem Feld beobachten wir Vögel mit einem langem gebogenem Schnabel, etwa sowas wie eine Mischung aus Storch und Kolibri. Zwei Pferde, die wir bereits beim Aufstieg gesehen haben, stehen jetzt immer noch an exakt gleicher Stelle

Am  Nachmittag verwalten wir noch kurzzeitig das Hostel, während Sandra mit ihrem Sohn Matteo und dem Haushund Schulz einen Spaziergang macht. Und tatsächlich checken genau zu diesem Zeitpunkt 4 Gäste ein. Es sind zwar nur noch 3 Betten frei, aber wir lassen sie erstmal warten und Sandra findet dann doch noch ein Plätzchen um alle unterzubringen.

Nachdem der Tipp von Sandra im Casino de Bomberos (Feuerwehr-Kantine) zu essen nicht klappt, weil dort geschlossen ist, gehen wir in unser quasi Stammlokal Cafe Express. Beim allabendlichen Einkauf im Supermarkt beschimpft Christoph uns gegenüber die Kassierin in einer Wortwahl, die wir seinem Wortschatz nicht zugetraut hätten und die wir hier aus Jugendschutzgründen nicht wiedergeben möchten.

Abends bittet uns Sandra noch eine Tasche mit Lebensmitteln für ihren Mann mitzunehmen. Dieser ist gerade auf ihrem neu erworbenen Grundstück in Rio Tranquillo, unserem nächsten Ziel, und ihm ist gerade das Geld ausgegangen und es gibt natürlich keinen Automat. Wir unterhalten uns noch ein bisschen und sie erzählt, dass die beiden nach ihrer Reisezeit hier im Coyhaique vier Jahre lang in einem Militärzelt und dem Grundstück eines Freunds gewohnt und einen Kajakverleih betrieben haben. Ihre Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse wurden immer nur jährlich verlängert, so dass für langfristige Planungen keine Möglichkeit bestand. Als sie eine dauerhafte Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis erhielten und anschließend ihr Sohn Mateo geboren wurde eröffneten sie das Hostel, welches sie nun in der 5. Saison betreiben. Das Gebäude ist nur gemietet und von Seiten des Vermieters jederzeit kündbar. Sie haben sehr viel Geld und Arbeit hier herein gesteckt und auch darüber nachgedacht es zu kaufen, aber der Preis war absolut utopisch, weshalb sie sich nun ein Grundstück in Rio Tranquillo gekauft haben. Dort stehen derzeit nur zwei Container, aber sie wollen sobald als möglich anfangen dort ihr eigenes Hostel aufzubauen. Alles was sie hier und dort an handwerklichen Arbeiten machen, verrichten sie in Eigenleistung, da es hier in Chile schwierig ist einen vernünftigen Handwerker zu finden und selbst der Kenntnisstand eines Meisters ist meist nicht besser als der eines halbwegs begabten deutschen Hobbyhandwerkers…

Mit der Verpflegung für Thomas im Gepäck machen wir uns also am nächsten Morgen auf den Weg nach Rio Tranquillo

MonteDivisadero01 MonteDivisadero04 MonteDivisadero03 MonteDivisadero02 MonteDivisadero05 MonteDivisadero07 MonteDivisadero06 MonteDivisadero09 MonteDivisadero08 MonteDivisadero13 MonteDivisadero12 MonteDivisadero11 MonteDivisadero10 MonteDivisadero14 MonteDivisadero20 MonteDivisadero19 MonteDivisadero18 MonteDivisadero17 MonteDivisadero16 MonteDivisadero15 MonteDivisadero22 MonteDivisadero21 MonteDivisadero15 MonteDivisadero23 MonteDivisadero24 MonteDivisadero25 MonteDivisadero26 MonteDivisadero27 MonteDivisadero36 MonteDivisadero35 MonteDivisadero34 MonteDivisadero33 MonteDivisadero32 MonteDivisadero31 MonteDivisadero30 MonteDivisadero29 MonteDivisadero28 MonteDivisadero37 MonteDivisadero38MonteDivisadero51 MonteDivisadero50 MonteDivisadero49 MonteDivisadero48 MonteDivisadero47 MonteDivisadero46 MonteDivisadero45 MonteDivisadero44 MonteDivisadero43 MonteDivisadero42 MonteDivisadero41 MonteDivisadero40



Aktionen

Informationen

Schreib einen Kommentar

Du kannst diese Tags verwenden : <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>